Die amerikanischen Fantasy-Autoren Lin Carter, L. Sprague de Camp und
John Jakes gründeten in den 1960er Jahren eine lockere Autorenvereinigung unter dem Namen "Swordsmen and Sorcerers Guild of America"
(S.A.G.A.). Als weitere Mitglieder kamen bald Poul Anderson, Fritz Leiber, Michael Moorcock, Andre Norton und Jack Vance dazu.
Die auf Deutsch erschienenen Fantasywerke dieser Autorengruppe werden in der vorliegenden Artikelserie vorgestellt.
In späteren Jahren wurden auch C. J. Cherryh, Diane Duane, Craig Shaw Gardner, Avram Davidson, Katherine Kurtz, Tanith Lee und
Roger Zelazny in die Vereinigung aufgenommen. Bedingung für die Aufnahme war, dass man bereits eine bestimmte Menge an Fantasy-Material
publiziert hatte. In den sechziger Jahren dominierte ja die Science Fiction den Markt der Phantastik noch bei weitem. Die Fantasy-Welle
im Gefolge von "Herr der Ringe" und "Conan der Barbar" stand erst am Beginn. So war es ein gewisses Zeichen von Exklusivität, wenn man auch
in der "wilden Schwester der SF" aktiv war. S.A.G.A. wurde ursprünglich nur zu unterhaltsamen Zwecken gegründet. Die Mitglieder leerten
bei SF-Conventions den einen oder anderen Becher gemeinsam und sprachen sich gegenseitig mit pompösen Fantasienamen an. Beispielsweise
war Lin Carter dabei der "Purple Druid of the Gibbering Horde of the Slime Pits of Zugthakya". Carter gab zwischen 1973 und 1981 die
fünfteilige Anthologienreihe "Flashing Swords" heraus, in der Fantasy-Geschichten der S.A.G.A.-Autoren gesammelt wurden. Deutsche Ausgaben
der Flashing Swords-Titel sowie viele weitere Fantasy-Romane und Kurz-geschichten der S.A.G.A.-Autoren wurden auf Deutsch in der von
Hugh Walker herausgege-benen legendären Taschenbuchreihe Terra Fantasy
präsentiert, welche komplett samt allen Titelbildern auf rp49 vorgestellt wird.
Die in der vorliegenden Artikelserie vorgestellten Autoren haben den Übergang von der Zeit, als Fantasy ein wenig beachtetes Schwestergenre
der SF war, bis zum heutigen beim Publikum voll etablierten Genre wesentlich mitgestaltet. Sie präsentieren die ganze thematische und
qualitative Vielfalt des Genres vom trivialen Garn bis zu mit Recht als Klassiker angesehenen Werken. Meine persönlichen Favoriten aus
den vorgestellten Werken sind "Das geborstene Schwert" von Poul Anderson, "Prinz von Poseidonis" von L. Sprague de Camp, "Herrin der Dunkelheit"
von Fritz Leiber (wenngleich das ein Abstecher in die unheimliche Phantastik ist) und die "Lyonesse-Trilogie" von Jack Vance.
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